Gottseidank lernte ich das Herz dieses Seminares, die liebe und unersetzbare Ute, im Rahmen der Bundestagung für Volksschulen mit Musikschwerpunkt in Rust kennen. An unserem letzten Tag beim Plenum-Singen hat sie mich zu ihrem Chorseminar eingeladen. Welch‘ atemberaubende Woche hätte ich da nur verpasst…
Voller Vorfreude, Aufregung und ohne Vorahnung wie diese Woche wird, machte ich mich allein auf den Weg nach Goldegg. Nach problemlosem Einchecken im familiären Hotel am Schloss gings für mich auch schon zum ersten Zusammentreffen.
Wie ein kleines Kind zu Weihnachten fieberte ich meiner ersten Begegnung mit einer unserer Hauptreferent*innen, Agnes Schnabl, entgegen. Ihren Namen auf dem Folder zu lesen war mitunter einer der Hauptgründe, warum ich mich für das Seminar angemeldet und mich von meiner bereits gebuchten Masterclass in Ossiach abgemeldet habe. Agnes durfte ich im Rahmen meines Musikstudiums in Graz an der Kunstuniversität kennenlernen. Somit wusste ich genau wie zauberhaft sie arbeitet, welche unersättliche Energie diese wundervolle Dirigentin und Sängerin mitbringt und auch ihre Persönlichkeit als Mensch ist mir in sehr positiver Erinnerung geblieben.
Agnes hat es die ganze Woche über geschafft, uns mit ihrer Energie auch noch nach dem Abendessen ab 19:00, nach aufkommendem Gefühl leichter Müdigkeit, noch zum intensiven Proben zu motivieren. Im wahrsten Sinne des Wortes hat sie uns mit ihrer Art durch die Woche „getragen“.
Vilimas Norkunas aus Vilnius vervollständigte das Hauptreferenten-Team für diese Woche. Als Koryphäe in baltischer und alter Musik, wie auch im Gospelbereich, hat er uns ein buntgemischtes Programm mitgebracht. Mit seinem Können und seinem unglaublichen Feingefühl für Töne, hat er uns alles Gefühl was in uns schlummerte zur Interpretation seiner schönen mitgebrachten Literatur entlockt. Mit seinem Humor und seinem „Schmee“ wie man auf Kärntnerisch so schön sagen würde, hat er uns immer ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Auch seine Erkältung die ihn diese Woche sogar zum Teil seine Stimme kostete, hat ihn nicht davon abgehalten sein Bestes zu geben, um uns möglichst viel mitgeben zu können.
Als die ersten Klänge im Plenum ertönten spürte ich, dass es sich hier nicht um ein gewöhnliches Seminar handelt. Es entwickelte sich im Laufe der Woche ein altersübergreifendes, bedingungslos liebevolles Miteinander. Genau das machte auch den Klang aus, der sich in den heiligen Hallen des Schloss Goldeggs entfaltete. Jeder Tag war gefüllt mit Gesang, Musik, Miteinander, Freude am Tun, tiefgründigen Gesprächen und einer Menge Spaß.
Kollegen/innen, welche Gesangsstunden bei Andrea Schwarz, Benedikt Gurtner, Raphaela Kreft oder Agata Pisko, wie auch Privatissima bei Agnes und Vilimas, oder div. Workshops, wie
- - Kinderlied-Literatur (Tobias Kremshuber)
- - Vorstellung des Kinderbuch Anastasius (Petra Schnabl-Kuglitsch)
- - Ensemble für junge Stimmen (Alexander Pacha)
- - Line Dance (Franz Schubert)
- - Baukasten zum Singen von Popsongs (Alexander Pacha)
- - Dirigier-Start-Ups (Hermine Aichinger)
- - Liedbegleitung am Klavier (Wolfgang Nening)
besuchten, liefen uns stets mit einem breiten, zufriedenen und motivierten Lächeln im Schloss Goldegg über den Weg.
Ein unfassbar umfangreiches Programm umfasste diese Woche. Als „i-Tüpfelchen obendrauf“ gestalteten sich die gemeinsamen Abende nach dem Plenum mit großartigen Einlagen und sensationellen Gästen, wie auch Koryphäen im Chorgesang, zu echten Highlights.
Es wurde gemeinsam gesungen, gelacht und getanzt. Es haben sich dabei Freundschaften entwickelt, die vermutlich ein Leben lang halten. Und all das entsteht, wenn Menschen zusammenkommen, die dasselbe miteinander verbindet: die Liebe zur Musik… und in dem Fall vor allem zum Chorgesang.
Das bedingungslose Zusammenhalten, Zusammenhelfen und Zusammensingen geprägt von Ute Buchner und ihrer rechten Hand, der lieben Eva Gruber, ermöglichten uns als krönenden Abschluss dieser Woche noch ein bezauberndes und wirklich würdevolles Konzert zum 40-jährigen Jubiläum.
Wenn ich diese Seminarwoche in Kürze zusammenfassen müsste, wären es zwei Worte: EMOTION PUR. Abschließend möchte ich mich von Herzen bedanken, für diese unvergesslichen Momente und Erfahrungen. Ich bin wieder weitergewachsen und kann es kaum erwarten, nächstes Jahr offiziell als „Türmling“ in die Goldegger-Szene einzutauchen. Mit den Worten von Petra Schnabl-Kuglitsch möchte ich diesen Beitrag gerne abschließen, denn ich finde, ihre Worte am Konzertabend haben das Ganze sehr passend beschrieben.
„I wor schon auf vielen Seminarwochn. Oba so a Wochn, mit an so großn Herz drüber, hob i noch nie erlebt.“
Von Herzen DANKE und bis zum nächsten Mal. Es war sehr schön – es hat mich sehr gefreut.
Von Herzen,
Nikita